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Wie man aus der schweren und behäbigen Content-Maschinerie einen wendigen, cleveren Content-Flitzer macht.

Alles im Leben hat seinen Preis, und im Fall von Content Marketing heißt er: Aufwand.
Entweder wendet man viel Zeit auf oder viel Geld. Oder beides. Nicht immer bringt das viel, aber einfach die Augen zu schließen und zu hoffen, dass der Trend vorübergeht, ist keine Option. Es handelt sich nämlich nicht um einen Trend. 

Google hat sich entschieden, von jetzt an nur noch Qualität zu belohnen. Es kommen nur noch solche Websites auf die Logenplätze der Suchergebnisse, die etwas zu bieten haben. Die User sehen es genauso, insbesondere weil sie eine schier unerschöpfliche Quelle an Alternativen zu beinah jeder Website innerhalb von Sekunden zur Verfügung haben. Mit minderwertigem Inhalt gibt sich niemand mehr zufrieden. Wer nicht untergehen will, muss Wert auf seinen Content legen.

Zu wenig Zeit, Geld, Personal

Leider fehlt es oftmals an Ressourcen. Viele Websitebetreiber sehen sich außerstande, den oben erwähnten Preis zu zahlen.

Leider stehen gerade denen, die mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit am ehesten brauchen, die nötigen Ressourcen am wenigsten zur Verfügung. Das betrifft viele Start-ups, kleinere Unternehmen oder Einzelkämpfer, aber auch die bedauernswerte Seele, welche die gesamte Marketingabteilung in Person ist und Content Marketing mal eben nebenbei betreiben soll.

Lean Content Marketing ist die Lösung

Die Lösung liegt in der Bedeutung des kleinen Wortes „lean“.
Lean kann mit schlank übersetzt werden, aber das wird der Bedeutung keineswegs gerecht.

Der Begriff geht zurück auf die Wissenschaftler James P. Womack, Daniel T. Jones und Daniel Roos. Sie beschäftigten sich mit den Produktionssystemen in der Automobilindustrie und stießen dabei auf die Überlegenheit eines Systems, welches sie Lean Production nannten. Insbesondere das Toyota-Produktionssystem ist für das konsequente Umsetzen der Lean-Prinzipien bekannt.

Wertschöpfung ohne Verschwendung, mit hohem Bewusstsein für Qualität und unter permanenter Verbesserung – das ist lean.

Lean hat nichts damit zu tun, einen Prozess einfach nur abzuspecken und dadurch Kosten einzusparen.
Lean Content Marketing ist daher auch nicht mit einem schmalbrüstigen und günstigen Marketing zu verwechseln!

Ziel ist vielmehr, hochwertigen und zielgerichteten Content zu kreieren und auf geschickte Weise so zu verbreiten, dass die Pfeilspitze des Lean Content Marketings genau ins Schwarze trifft. Dabei werden die nötigen Ressourcen – Geld, Zeit, Personal – geschont und sinnvoll eingesetzt. Effizienz und Lean Content Marketing sind vereinbar, ergeben sogar ein perfektes Paar!

Schnelle Zyklen, griffige Texte

Natürlich kannst Du zum Beispiel einen Blogartikel wochenlang planen, über Tage hinweg schreiben, korrigieren, zur Seite legen, sacken lassen, erneut aufgreifen und nochmals korrigieren, bevor Du ihn veröffentlichst. Bestenfalls stürmt er die Ranglisten in Google und Dein Server bricht angesichts des Besucheransturms zusammen. Schlimmstenfalls hast Du an der Zielgruppe vorbei geschrieben. Und was dann? Stunden über Stunden hast Du letztendlich für die digitale Mülltonne gearbeitet.

Lean Content Marketing geht anders. Lean Content Marketing ist schnell. Rasante Entwicklungszyklen für den Content sind eines der Grundprinzipien.
Es muss nicht der Nobelpreis für Literatur sein, auf den Du heimlich beim Verfassen schielst. Phrasendrescher haben im Lean Content Marketing nichts verloren.

Qualitativ hochwertiger Content, auf den Punkt gebracht, solide geschmiedet, zielgruppennah formuliert und zeitnah mit großer, relevanter Reichweite veröffentlicht ist lean!

Anschließend heißt es: Auf die Zielgruppe hören!
Wie nimmt sie den Content auf, welches Feedback gibt sie?
Dieses Feedback greifst Du auf, ergänzt oder aktualisierst den veröffentlichten Content, passt möglicherweise die Strategie an.

Die Entwicklung von Content ist nicht linear, sondern ein Zyklus, der vom Feedback derjenigen angetrieben wird, auf die es ankommt: den Mitgliedern der anvisierten Zielgruppe.

Wer wenn nicht sie wissen genau, was ihnen gefällt und was nicht?

Diese Sichtweise lehnt sich an die >>Lean-Startup-Methode von Eric Ries, der diese Zyklen für die Entwicklung eines Produktes oder gleich eines ganzen Geschäftsmodells empfiehlt.

Content und der Prozess der Kaufentscheidung

Damit das funktioniert, müssen Ziel und Zielgruppe so klar fokussiert sein, dass jedes Wort ein Treffer werden kann.

Längst geht es nicht mehr ausschließlich um die Ranglisten in den Suchergebnissen. Es ist der Prozess der Kaufentscheidung, die Du als Content-Verantwortlicher nie aus den Augen verlieren solltest. Denn je nach dem, an welcher Stelle auf dem langen Weg der Entscheidungsfindung ein potenzieller Käufer sich gerade befindet, sucht er andere Inhalte. Diese musst Du ihm jeweils bieten, wenn er nicht ausschließlich woanders fündig werden soll.

Content Repurposing

Du musst wissen, wo Du den (Wunsch-)Käufer auf seiner Reise erreichst. Einfach überall mit Deinem Content vertreten zu sein ist verschwenderisches und sinnloses Vorgehen. Dass Du den Content an das jeweilige Medium anpasst, muss im Sinne des Lean-Gedankens selbstverständlich sein. Auch, weil sich mit dem Medium manchmal die Zielgruppe selbst ändert. Diese Mühe lohnt aber nur für Kanäle, die relevant sind.

Content Repurposing ist das Mittel der Wahl, um dieser Herausforderung zu begegnen. Dabei geht es darum, den Contentkern anders zu nutzen.

Aus einem eher sachlichen Blogpost wird ein unterhaltsames Video, welches den Inhalt noch einmal anders erzählt. Auf diese Weise kannst Du verschiedene Zielgruppen ansprechen, ohne dass Du das Rad gleich ganz neu erfinden musst. Du lackierst es nur gewissermaßen um.

Content Revamping

Zum Vergleich: Beim Content Revamping findet keine andere Nutzung statt, sondern es wird bestehender Content aktualisiert.

Auch das ist lean, denn nicht wenige Inhalte werden, einmal erstellt, nie wieder vom Ersteller angeschaut. Dies ist ebenfalls Ressourcenverschwendung, denn die Mühe, die Du einst für den Content aufgewendet hast, war umsonst, wenn Du ihn anschließend nicht pflegst. Veraltete oder überholte Informationen können sogar Deinem Image schaden!

Ein weiteres Plus für Content Revamping: Suchmaschinen lieben aktuelle Inhalte – ein sinnvolles Update ist daher nie verkehrt.

Ein Werkzeugkasten voller Möglichkeiten

Im Lean Content Marketing gibt es nicht eine allein gültige Methode. Es ist wie ein Werkzeugkasten! Du musst nicht alle Werkzeuge darin nutzen. Auch ist keines für alle Zwecke geeignet, aber je mehr dieser Werkzeuge Du nutzen kannst, desto besser und schneller erledigst Du Dein Handwerk.

Ohne Content-Strategie gehst Du unter

Damit Du bei den vielen Möglichkeiten in Deinem Lean Content Marketing nicht den Überblick verlierst, müssen dringend eine Strategie und eine gute Planung her.

Nicht zuletzt, damit Du überprüfen kannst, ob Du Deine Ziele erreicht hast! Auch das gehört untrennbar zu Lean Content Marketing. Dabei geht es nicht um Sanktionen für den Fall, dass Du nicht auf der Zielgeraden aufläufst. Es geht vielmehr darum, daraus zu lernen und entsprechend zu optimieren. Die entsprechenden Kennzahlen sollten wohl überlegt sein. Nur, wenn es die Richtigen sind, kann der nächste Schritt ein Schritt zur Verbesserung sein.

Auch hier geht Qualität vor Quantität!

Für wen eignet sich Lean Content Marketing

>>Wie Eingangs erwähnt, möchten wir insbesondere Startups, KMU und Einzelkämpfern die Integration von Lean Content Marketing ans Herz legen. Grundsätzlich empfehlen wir es jedem, der mit Content Marketing in Berührung ist und dabei möglichst effizient vorgehen möchte.

Auch wenn es hierzulande noch etwas exotisch klingen mag, ist es beispielsweise in den USA kein Geheimtipp mehr. Dort wurde die Bedeutung von „lean“ in diesem Kontext schon lange erkannt. Es lohnt sich definitiv, sich näher damit zu beschäftigen.